Sonderbericht zur Niederlage

Sonderbericht zur Niederlage

1 Herren 27.08.2024

Salar, Cabuk, Kaplan, Ördek, Siabandov und Baris Im großen Interview

Die dritte Niederlage im dritten Spiel. So etwas gab es beim Schwarzen Ballett schon lange nicht mehr. Tatsächlich hat es das in der Vereinsgeschichte noch nie gegeben. Ob sich das für das schwarze Ballett ausgestanzt hat, ist mittlerweile eine Frage, die die ganze Stadt beschäftigt. Vor dem Hintergrund dieser Frage und dieses Themas ordnete der Pressechef des SV Newroz Hildesheim für den heutigen Tag einen großen Sonderbericht an, in dem die Vereinsführung Rede und Antwort steht.

Es ist Samstagabend, und der SVN verliert das Spiel gegen Wunstorf mit 3:1. Es ist bereits die dritte Niederlage in Folge. Erstmals in der Geschichte des jungen Vereins befindet man sich in dieser Situation, obwohl alles zu Beginn gut aussah. Das kleinste Problem des SVN war die fehlende Freigabe von Retwan Defli. Nun fehlt beinahe die halbe Mannschaft – und zwar verletzungsbedingt.

Auf die vielen Probleme reagierte die Vereinsführung bereits, indem sie die türkische Antwort auf Christian Müller-Wohlfahrt verpflichtete. Seit dem Hemmingen-Spiel sitzt der Physiotherapeut und Fitnesstrainer Zeynel Canbolat mit auf der Bank, um die körperliche Verfassung der Spieler zu verbessern. Doch die Patientenliste wird immer länger. So lang, dass sich nun sogar Newroz-Urgestein Maybe One fragt, was da genau los ist. Um seine Frage zu beantworten, wurde für den gestrigen Abend ein großes Meeting einberufen. Mit dabei waren: die beiden Trainer Murat Salar und Adem Cabuk, Präsident Mustafa Ördek, Manager und Vorstandsvorsitzender Serhat Kaplan, der sportliche Leiter Slavik Siabandov sowie Gründungsmitglied und Ehrenvorstand Jiyan Baris.

In den vergangenen Tagen wurden sämtliche Fragen gesammelt und gebündelt. Diese nun wichtigen Fragen wird die Führung beantworten.

 

Frage: Was war deiner Meinung nach der Hauptgrund für die letzten drei Niederlagen?

Adem Cabuk: „Es liegt weder am Charakter der Mannschaft noch an der Spielweise. Die Mannschaft performt jedes Mal auf hohem Niveau. Man merkt jedoch einfach, dass aktuell die Breite im Kader fehlt, da viele Spieler verletzt sind. Im Prinzip müssen alle Spieler der ersten Elf seit dem ersten Spieltag durchspielen. Sie spielen teilweise trotz Verletzungen, weil es nicht anders geht. Ich hoffe, dass wir schnell wieder alle an Bord haben; dann wird diese kleine Krise sofort bewältigt sein.“

 

Frage: Wie beurteilst du die Leistung der Mannschaft insgesamt?

Salar: „Die Mannschaft gibt 100 %, das sehe ich und das erkenne ich auch an. Sie sind die Letzten, denen man einen Vorwurf machen kann. Eigentlich kann man niemandem einen Vorwurf machen, manchmal hat man einfach Pech. Für die vielen Verletzungen kann niemand etwas. So etwas vorherzusehen, ist nahezu unmöglich.“

 

Frage: Wie erklärst du dir, dass die Mannschaft nun zum dritten Mal in Folge verloren hat?

Salar: „Meiner Meinung nach ist die hohe Intensität, sprich die große Anzahl der Spiele, ein wesentlicher Faktor. Unsere Stammelf musste bisher nahezu alle Partien ohne nennenswerte Pausen bestreiten. Das zehrt natürlich an den Kräften und erhöht das Verletzungsrisiko. Hinzu kommt unser derzeitiges Verletzungspech, das die Auswahl an einsatzfähigen Spielern weiter einschränkt. Unter diesen Umständen ist es schwer, die nötige Frische und Dynamik aufrechtzuerhalten. Ich bin jedoch überzeugt, dass sich vieles zum Positiven ändern wird, sobald wir wieder auf den vollen Kader zurückgreifen können. Dann werden wir diese schwierige Phase schnell hinter uns lassen.“

 

Frage: Erkennst du ein Muster in diesen Niederlagen?

Baris: „Ich bin kein Trainer und kann nur als Fan und Zuschauer sprechen, aber aus meiner Sicht nutzen wir unsere Chancen im Angriff nicht konsequent genug. Wir dominieren oft das gesamte Spiel, schaffen es aber nicht, die Führung auszubauen oder den entscheidenden Treffer zu erzielen. Am Ende kassieren wir dann einen vermeidbaren Gegentreffer. Wenn man vorne die Chancen nicht nutzt, bleibt das Risiko, dass das Spiel kippt – das ist einfach die bittere Realität im Fußball.“

 

Frage: Würdest du rückblickend an der Aufstellung oder der taktischen Ausrichtung etwas ändern?

Salar: „Ich denke, unser Ziel ist es, einen Fußball zu spielen, der perfekt zum Verein und zu unserem Umfeld passt. Wir wollen das Spielgeschehen kontrollieren, aggressiv verteidigen und auf dem Platz dominant auftreten. Bislang hat das auch gut funktioniert, mit Ausnahme der ersten Halbzeit gegen Eilvese. Dort konnten wir unsere Spielphilosophie nicht wie gewohnt umsetzen. Aber grundsätzlich entspricht dieser Ansatz unserer Identität, und wir sind überzeugt, dass wir damit langfristig erfolgreich sein werden.“

 

Frage: Wie würdest du die mentale Verfassung des Teams nach dieser Serie von Niederlagen beschreiben?

Siabandov: „Das Klima in der Mannschaft ist gut, die lassen das zum Glück nicht an sich ran. Sie wissen was sie können und wissen zu was sie fähig sind. Sie wissen auch was passiert, wenn das sehr bald beendet ist.“

 

Frage: Wie gehst du persönlich mit dem Druck um, der durch die jüngsten Ergebnisse entsteht?

Kaplan: „Ich sehe den Druck als etwas Positives. Er bietet uns die Chance, als Team noch enger zusammenzuwachsen und unser Potenzial weiter auszuschöpfen. Es ist gut, dass diese Phase jetzt kommt, denn so zeigt sich, wer Charakter hat.

Für mich ist das eine Prüfung, die wir bestehen müssen. Ich empfinde eine innere Ruhe, weil ich überzeugt bin, dass wir gestärkt daraus hervorgehen werden. Ich finde es auch passend, dass das wichtige Spiel gegen Wetschen genau jetzt ansteht. Der Zeitpunkt könnte nicht besser sein.“

 

Frage: Wie schaffst du es, die Mannschaft trotz der negativen Ergebnisse zu motivieren?

Cabuk: „Wir nehmen jedes Spiel auf, in der Videoanalyse sehen sie jedes Mal, dass sie die bessere Mannschaft sind. So wird Ihnen gezeigt zu was sie fähig sind, das ist Motivation genug“


Frage: Hat die Serie von Niederlagen Auswirkungen auf die Saisonzielsetzung?

Baris: „Auf gar keinen Fall ! Eine Saison hat nicht nur 6 Spiele und es ist gut, dass wir relativ früh in der Saison etwas Federn lassen. So bleibt uns noch die Chance, die Kurve zu bekommen und weiterhin an das Saisonziel zu glauben.“

 

Frage: Wie stehst du zur Kritik, die von Fans und Medien kommt?

Ördek: „Alsoo unser ausgesprochenes Ziel ist ein einstelliger Tabellenplatz. Von einem Aufstieg war bei uns nie die Rede. Ich möchte das klarstellen: Die Strukturen des SV Newroz Hildesheim sind derzeit nicht auf einen Aufstieg ausgelegt. Wir haben nicht einmal einen eigenen Platz, und der Platz in Drispenstedt ist leider noch nicht oberliga-tauglich. Unser Fokus liegt darauf, uns langfristig in der Landesliga zu etablieren und die notwendigen Strukturen Schritt für Schritt aufzubauen. Der Verein wird von Unternehmern geführt, die Erfolg in ihrer DNA haben, und genau diese DNA wollen wir auf den Verein übertragen. Aber es ist unrealistisch - wie viele Außenstehende es tun - einfach zu behaupten, dass der SVN aufsteigen will, und sich dann darüber zu freuen, wenn es nicht klappt. Zum Glück interessiert es uns im Verein nicht mehr, was andere denken. Wir müssen niemandem gefallen – nur uns selbst. Denn wir sind, wer wir sind.

 

Was andere daraus machen, ist ihnen überlassen. Jeder kann sich seinen Teil denken. Wir haben einen klaren Plan und ein Ziel, und diese werden wir konsequent verfolgen und am Ende auch erreichen. Unser Kader ist stark, das steht außer Frage. Aber glaubt ihr, dass die anderen Landesliga-Vereine keinen starken Kader haben? Schaut euch diese Vereine mal genauer an und studiert ihre Statistiken. Viele ihrer Spieler kommen aus der Regionalliga oder Oberliga. Wenn wir einen Spieler aus der Regionalliga verpflichten, wird das heftig kritisiert, während es bei anderen Vereinen kaum erwähnt wird – das ist einfach lächerlich.

 

Die Realität ist, dass es Leute gibt, die unseren Verein mögen, und solche, die ihn nicht mögen. Das ist in Ordnung. Aber es wird mit zweierlei Maß gemessen. Anscheinend spielen bei den anderen Vereinen nur Landesliga-Spieler, die ihr Leben lang dort sind. Aber wie gesagt, wir sind an einem Punkt, an dem wir sagen: Wir müssen nur noch uns selbst gefallen. Kommt damit zurecht oder nicht! Ich bin stolz auf unsere Entwicklung. Mit unseren Möglichkeiten haben wir das Maximum herausgeholt. Hinter den Kulissen wird hart gearbeitet, und wir gewinnen viele Sponsoren. Wir haben ein starkes Netzwerk und nutzen es, um talentierte Spieler zu verpflichten, die schönen Fußball spielen. Das kann übrigens jeder Verein tun.“

 

Frage: Kannst du schon etwas zu den Rückkehrzeiten verletzter Spieler sagen?

Siabandov: „Ich denke, und da muss ich leider realistisch sein, dass wir erst in 4-5 Wochen komplett aus dem vollen schöpfen können.“

 

Frage: Erwartest du personelle Konsequenzen, sei es bei den Spielern oder im Trainerstab?

Kaplan: „Nein, quatsch!“

 

Frage: Wie geht es jetzt weiter? Was werden die nächsten Schritte sein, um die Mannschaft wieder auf Kurs zu bringen?

Kaplan: „Wir werden uns vielleicht auf ein oder zwei Positionen verstärken müssen, nur so können wir auf das aktuelle Verletzungspech reagieren. Um ehrlich zu sein, ist es zu diesem Zeitpunkt aber nicht einfach. Dennoch geben wir unser Bestes.“

 

Ördek: Wir sind auf Kurs, wir müssen keine Panik haben.

 

Frage: Gibt es Änderungen, die du kurzfristig vornehmen wirst, um wieder in die Erfolgsspur zu finden? 

Salar: „Wir haben ein Kader der relativ gut aufgestellt ist aber wegen Verletzung sind wir bisschen gehemmt. Abdulmalik hat noch kein Spiel in dieser Saison gemacht. Retwan hatte bislang einen Kurzeinsatz. Oumaroun spielte bislang mit 50% seiner Kräfte und fällt auch weg…. Das sind drei Spieler, die normalerweise Kandidaten für die Startelf wären. Soweit sie gesund sind, erübrigt sich die Frage.“

 

Frage: Jiyan, seit Tag 1 bist du mit dabei. Die Fans kennen dich also am besten …Was möchtest du ihnen nach diesen Niederlage sagen?

Baris: „Wir dürfen die Hoffnung nicht verlieren. Wir sind keine Erfolgsfans, sowohl bei Aufstiegen, als auch bei Niederlagen sind wir da für den Verein. Ob Niederlage oder Sieg, wir sind Newrozianer und das für immer.“

 

Wir bedanken uns bei der Vereinsführung für dieses offene Gespräch. Gleichzeitig hoffen wir, dass alle offenen Fragen nun geklärt sind und die Fans des SVN wieder Zuversicht verspüren.

 

Hala Newroz / Biji Newroz

1. FC Wunstorf

3 : 1

SV Newroz

Samstag, 24. August 2024 · 16:00 Uhr

Landesliga Hannover · 06. Spieltag

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